Darf ich frustriert sein?
Kann ich mein Herz ungefiltert ausschütten?
Kann ich es von den Dächern rufen?
Eine Zuchtstute ist kein Nebenprodukt der Zucht!
Der Betrag eines anständigen Autos wird heute leicht für einen Strohsamen eines beliebten Hengstes ausgegeben - mit einem Stammbaum, der von hier bis zum Kaiserpalast von Kyoto reicht. Oder der Preis eines kleinen Hauses für den Embryo eines Fohlens, das genetisch überragend ist, noch bevor es geboren wird.
Aber die Stute?
Wer ist der Träger dieses Kapitals?
Wer ist dafür verantwortlich, wie sich all dieses Potenzial physiologisch und geistig entwickelt?
Das ist "nur eine Zuchtstute".
Ein abgeschriebenes Sportpferd. Wegwerfbar. Zu gut für den Schlachthof, nicht mehr leistungsfähig, also quetschen wir noch ein Fohlen aus ihm heraus. Und wenn möglich: zwei. Oder mehr. Nicht, weil wir es müssen. Sondern weil wir es können.
Als ob ihr einziger Wert noch im Mutterleib liegt, nicht in ihrer Gesundheit. Nicht in ihren Genen. Nicht in ihrer Geschichte.
Das Fundament liegt bei der Stute - aber sie bekommt kaum Aufmerksamkeit
Während nur die Stute legt den Grundstein für das Fohlen. Nicht nur genetisch, sondern vor allem epigenetisch. Die Bedingungen, unter denen sich ein Embryo entwickelt, bestimmen, welche Gene exprimiert werden - und damit, wie sich das Fohlen entwickelt und funktioniert.
Wir nennen das fötale Programmierung. Was die Stute frisst, wie viel Stress sie hat, wie ihre Darmflora funktioniert, ob sie Mangelerscheinungen hat - all das beeinflusst die Entwicklung des Nervensystems, des Bewegungsapparates, des Immunsystems und des Stoffwechsels des Fohlens.
Und das ist keine alternative Theorie. Sie wurde wiederholt in Studien an Pferden und anderen Tierarten nachgewiesen. Dazu gehören epigenetische Marker wie die DNA-Methylierung, Veränderungen der RNA-Expression und der mitochondrialen Aktivität.
Was zählt wirklich?
Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen dem, was in der Praxis ausgewählt wird - und dem, was sollte Zählen. (Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge
Kommerziell & Jury-gesteuert | Nachhaltig & pferdegerecht |
---|---|
Bewegung (Spektakel, Showfaktor) | Hufqualität & Hufmechanik |
Äußeres (Symmetrie, Aussehen) | Psychische Widerstandsfähigkeit und Stressresistenz |
Blutlinie (Name und Ruf) | Darmgesundheit und Lebensmittelverarbeitung |
Stammbaum (so vollständig wie möglich) | Nachhaltige Biomechanik (keine Übertreibung) |
Farbe & Markierungen | Genetische Vielfalt und Gleichgewicht der Vererbung |
Inhalt anzeigen (vor der Bewertung) | Funktionelles Äußeres |
Hufqualität (nur wenn auffällig) | Temperament & Trainierbarkeit |
Psychische Belastbarkeit (wird oft ignoriert) | Gesundheit und Widerstandskraft des Immunsystems |
Gesundheit des Darms (unsichtbar, vergessen) | (Und nur dann:) Farbe & Aussehen |
Hinweis: Die Reihenfolge in beiden Spalten ist indikativ und hängt von der Art des Pferdes, dem Zuchtziel und dem Kontext ab. Sicher ist: ALLE Elemente in der rechten Spalte tragen zu Gesundheit, Wohlbefinden und Nachhaltigkeit bei - und sollten daher nicht am Ende der Prioritätenliste stehen.
Aber was ich wirklich sagen will:
Manchmal hat man den Eindruck, dass die Schwanzlänge wichtiger ist als beispielsweise die Hufqualität.
Denn seien wir ehrlich - für diese Hufe werden wir einen Fleck finden. Aber was ist ein Dressurpferd ohne einen dramatisch schwingenden Schweif?
Fütterung ist eine Investition in die Vererbung
Eine Stute, die mit einem Zink- oder Kupfermangel trächtig wird, gibt diesen Mangel direkt an das Fohlen weiter, das in der Folge schwächere Sehnen oder eine schwächere Hornstruktur entwickelt. Eine Stute, die insulinresistent oder entzündlich ist, erhöht das Risiko von Stoffwechselproblemen bei ihren Nachkommen.
Ernährung ist also keine Nachbehandlung. Sie ist der Beginn der erblichen Gesundheit. Und das erfordert Vorbereitung, Ausgewogenheit, Wissen - und Respekt.
Die Zukunft beginnt im Mutterleib
Ich wiederhole - und ich werde es so lange wiederholen, bis jemand zuhört: Es ist an der Zeit, die Stute nicht länger als Brutkasten zu benutzen, sondern sie wieder als Schlüssel zu erfolgreichen, gesunden Pferden zu erkennen. Nicht jedes Sportpferd muss eine Zuchtstute werden. Nicht jeder Zyklus muss ausgenutzt werden. Nicht jeder Hengst muss "quer durchs Land" gehen.
Die Zukunft unserer Pferde wird nicht durch ihre Zuchtbuchnummer bestimmt, sondern durch die Entscheidungen, die wir vor der Empfängnis treffen, und die Pflege, die wir während der Trächtigkeit leisten.
Wer das versteht, züchtet keine Papiere, sondern Potenzial.
Ich bin mira
Ich bin die Frau, die ständig ihre Brille verliert, ihre Schlüssel vergisst und ihr Telefon nie findet. Aber meine Meinung? Ich habe sie immer parat.
Halb Wolf, halb Frau - buchstäblich auf meinem Facebook-Profilbild, bildlich in allem, was ich tue. Ich bin ein Mensch der Extreme. Intuitiv und scharfsinnig. Ruhig und stürmisch. Stille und Stimme. Sanft zu dem, was verletzlich ist. Hart zu dem, was absichtlich beschädigt. Ich bin keine perfekte Version meiner selbst. Aber eine ehrliche.
Ich arbeite mit Menschen, Systemen, Nahrung, Chaos und Visionen. Manchmal auch mit Pferden, oft mit Prinzipien. Ich glaube an Wahrheit statt an Diplomatie und an Nuancen ohne Schwammigkeit.
Hier teile ich mit, was mich beschäftigt. Was mich aufregt, was mich bewegt, was mich umhaut. Willkommen in meinem Kopf. Es ist ein bisschen wild dort - aber immer real.
#Multi-Stromversorgung #MIRA